Kenworth K500 OFF-Highway Truck - Exportfahrzeug für die Ölindustrie (China, Russland, weltweit)

Baubericht von Klaus Clever, Mai 2015

Seit 2006 bietet „Kenworth Trucks“, ansässig in Seattle, Washington / USA, den K500 mit einer DAF XF105 Kabine an. Seitdem die eigene K100 Kabine nicht mehr vom Band läuft, hat Kenworth innerhalb des Paccar-Konzerns auf die Kabine des niederländischen Lastwagenherstellers „DAF“ zurückgegriffen, der ebenfalls zur Paccar-Gruppe gehört.

Natürlich bietet Kenworth die Kabine des K500 nicht als Aerodynamische Version an, sondern mit Flachdach sowie einigen äußerlichen Änderungen. Außerdem wurde und wird  dem Kunden weiterhin wie schon gewohnt laut Prospekt eine große Palette an verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten angeboten.

Während der Suche nach Daten und Fotos fand ich im Internet verschiedene Fotos des K500 mit großen Geländereifen. So entschloss ich mich, mein Modell mit diesen Michelin-Reifen der Bezeichnung „XZL 24R21“ auszustatten. Da es diesen Reifen im Maßstab 1:24 nicht zu kaufen gab, stand für mich fest, ihn im Eigenbau herzustellen. Aus  62,0 mm großen PVC Material drehte ich mir den Reifen-Master  und bestückte diesen mit einem CNC-gefrästen Profilstreifen sowie den fotogeätzten „Michelin“ und „XZL 24R21“ Schriftzügen. Nach einer kurzen Überarbeitung erstellte ich eine Silikonform und goss die benötigten Reifen in Resin/Gießharz. Sämtliche Felgen, Bremsgehäuse und Radnaben drehte ich auf meiner Drehbank und goss erforderliche Stückzahlen in Resin. Die äußerlichen Verschraubungen entstanden aus M1-Muttern und Gewindestift.

Sämtliche Treibstofftankhalter goss ich in Resin, nachdem das Mastermodell aus diversen Kunststoffstreifen sowie MR SP-1 Schraubenköpfen entstanden war. Die Tankkörper hingegen bestehen aus  Kunststoffrohren, die mit scratchgebauten, abgeformten und in Resin gegossenen Kappen komplettiert wurden. Die Tankträger entstanden aus dünnen Evergreen- Streifen. Zusätzlich fixierte ich links  außen am Fahrgestell einen „Bendix“ Airdryer/ Lufttrockner und einen Kompressor, der optisch als die Befüllungsanlage der Reifen, genannt „ Reifendruck- und Regelanlage / Tire Inflation System“ gestaltet wurde.

Nach all diesen Arbeiten kam nun Farbe ins Spiel, und das nicht wenig.

Aufwändig war noch die Gestaltung der Handläufe, die zum Einstieg des Fahrers  in die Kabine dienen. Nach einigen Versuchen, diese vorbildgerecht umzusetzen, kam ich auf die Idee, die Kabinenhalterungen des Handlaufs aus einem Stecknadelkopf und kleinen Evergreen Kunststoffstreifen sowie 0,8 mm Halbrundkopf-Nieten zu gestalten. Nachdem die Silikonform gefertigt war, konnte ich 10 Kabinenhalterungen in Resin gießen und mit einem zurechtgebogen 1,0 mm-Draht verbinden. Lackiert wurden beide in Revell Glanzschwarz und anschließend mit Alclad Chrom.

Zum Abschluss fixierte ich noch Scheibenwischer, Spiegel, fotogeätze Beleuchtungslinsen sowie die fotogeätzten „ Kenworth“-Schriftzüge. Ersatzreifen inklusive Felgen samt KFS Spanngurten schlossen den Bau des Modells des Kenworth K 500 ab.

Von der ersten Idee bis zum letzten Detail dauerte der Bau dieses Modells 2 Jahre. Weitere Bilder folgen...

Klaus Clever, Modellbau-Team Düsseldorf

Um nun mein Projekt im Modell umzusetzen, startete ich mit dem Kauf des Italeri-Bausatzes Nr. 3588, des DAF XF 105, an dem ich sämtliche aerodynamischen Windabweiser seitlich an der  Kabine, die Einstiegmulden unterhalb der Türen und eine Schürze unterhalb des Kühlergrills entfernte. Aus Polystyrolstreifen wurden neue Platten unterhalb der Türen  bis zur Rückwand gefertigt. Die im Bausatz beiliegenden Teile innerer Kabinenboden und Armaturenbrett verfeinerte ich mit einem Interieur Set von A&N, bestehend aus Rückwand, Seitenwänden, Türverkleidung, Sitzen und einer neuen modernen Pritsche (Bett).

Bei der Wahl des Motors und des Getriebes entschied ich mich für einen Cummins Signature 600 Dieselmotor eines australischen Kleinserienherstellers und ein Allison Automatik-Getriebe eines Bastelkollegen aus Texas / USA.

Das Leiterfahrgestell fertigte ich aus Evergreen-Streifen, sämtliche Querträger sind Abgüsse umgebauter AMT Kenworth-Querträger. Die Vorderachs-Federblätter sowie deren Halterungen entstanden aus Evergreen und Polystyrol-Platte. Ca. 160  Schraubenköpfe von MR Minatures fanden ihren Platz am Fahrgestell. Die Hinterachsfederung baute ich nach einer Zeichnung und einem PDF-Datenblatt und stellt den Typ Henderichson R-Serie dar. Sämtliche  Druckluftkessel drehte ich aus Resinmaterial und bestückte sie mit Druckluftleitungen. Anschließend konnten sie im Fahrgestell mit weiteren Bremsventilen und  Bremsregelelementen kombiniert werden.

Bei den Hinterachsen handelt es sich um Rockwell Antriebsachsen, für die ebenfalls  Plastikplatten mit  Bausatzelementen kombiniert wurden. Dies war nötig, weil die Bausatzachsen für eine Zwillingsbereifung gedacht waren und nicht für einen Single-Breitreifen. Zwischen Motor und Automatikgetriebe befindet sich ein Verteilergetriebe, auch PTO (Power Take off) genannt; dieses dient als Weiterverteiler der Motorkraft zur angetriebenen Vorderachse. Es handelt sich hierbei um den Nachbau eines „Wabco“ Getriebes und stammt von Clint Freeman, Ohio / USA.  Sämtliche Kardanwellen stammen aus verschiedenen Italeri-Bausätzen und wurden durch die Verlängerung mit Kunststoffröhrchen den neuen Abständen zwischen Achsen und Getrieben angepasst. Geändert und der neuen Position angepasst wurden auch die Kreuzkardanverbindungen.

Auch der Freightliner-Kühler von Italeri konnte nicht so bleiben, wie er aus einem Bausatz kam, er wurde noch mit scratch gebautem Motorluftkühler sowie dessen Leitungen verfeinert. Damit der Motor mit Frischluft versorgt werden kann, befindet sich hinter der Fahrerkabine ein Ansaugrohr inklusive Luftfiltertopf sowie einer Leitung zum Turbolader. Den Luftfiltertopf drehte ich aus einem Resinrohling und kombinierte ihn mit einem Aluminiumrohr und einem Luftfilterdeckel aus der Ersatzteilkiste.  Das Auspuffrohr ist wie auch der Schalldämpfertopf in Resin gegossen, das Hitzeschild ist ein Ätzblech, und die Leitung zum Turbolader ist aus einem Bleidraht gefertigt. Da ich die Batteriebox zweimal benötigte, formte ich den Master ab und bestückte die beiden Abgüsse mit Trittstufen, deren Halterungen, Spanngummis sowie 22 kleinen Halbrundkopf-Nietenköpfen. Etliche Details wie Kabinen- und Schmutzfänger-Halterungen, Filter, Lenkgestänge, Lenkgetriebe etc. rundeten die Detaillierung des Fahrgestells ab.

Grundierter Rahmen, um alle Materialfarben und -untergründe zu egalisieren.