Modellbau-Team auf Städtetour 2015 durch Japan  Teil 3.1

Nun ging es auf zum wichtigsten Teil unserer Reise; nach Shizuoka.

Schon auf dem Weg dorthin wurden wir mehrfach durch Plakate auf die bevorstehende Hobbyshow aufmerksam gemacht. Aber erstmal hatten wir noch einen Tag Zeit bis zur Messe und besuchten das Toyota Automuseum in Nagoya.

In dem Museum standen nicht nur alle jemals produzierten Toyota Modelle. Auch Fahrzeuge der Zeitgeschichte aus der ganzen Welt waren in dem architektonisch interessanten Gebäude zu besichtigen.

 

Wieder zurück in Shizuoka besuchten wir den „Shizuoka Hobby Square“. Hier präsentieren die ansässigen Modellbau Firmen Ihre Produkte in mehreren Räumen. Zeitgleich zur der Messe gab es in weiteren Räumen eine Sonderausstellung von einem bekannten japanischen Modellbauer. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

Wenn man auf so einer Reise sieht, wie viele Geschäfte es für Modellbau gibt und wie dieses Hobby überall präsentiert wird, kommt einem der Gedanke, dass in Deutschland die besten Jahre dieses Hobbys vorbei sind.

 

                                                                              Die Ausstellungsräume

                                                             

                                                                       Ein paar Ausschnitte aus der Sonderausstellung

Nach einem genüsslichen Abendessen machte mein Sohn den Vorschlag, doch noch ein Geschäft für Second Hand Ware im Bereich Technik, Spielwaren und Modellbau aufzusuchen. Also, auf ins Taxi, zehn Minuten gefahren und rein in eine laute und bunte Spielwelt.

Und schon wieder hatten wir alle um 11Uhr abends nach Verlassen des Geschäfts eine Tüte an der Hand.

Am nächsten Morgen wurde zwangsweise das erste große Paket Richtung Deutschland verschickt. Für 28€ per Schiffsfracht nicht zu teuer.

                                                                     Total besoffen von den vielen Eindrücken

 

 

Jetzt ging es endlich los Richtung Messe. Damit wir auch entsprechend ausgestattet waren, hatten wir uns schon vor der Reise T-Shirts mit dem Aufdruck unserer Reiseziele auf dem Rücken und auf der Vorderseite den Namen unseres Teams in Deutsch und in Japanisch anfertigen lassen. So konnten die „Einheimischen“ sofort lesen, von wo wir angereist waren.

Wir sahen schon von weitem, welche Menschenmengen sich Richtung Messehallen bewegten. Kein Wunder, denn der Eintritt zur Messe ist frei und das Interesse ist groß. Zuerst stellten wir uns aber an die Schlange zum Second Hand Markt an. Dort mussten wir allerdings Eintritt bezahlen. Als wir in die Hallen kamen, war uns das aber schon wieder egal. Was wir dort zu sehen bekamen, hat uns fast aus den Socken gehauen.

Unmengen von privaten Verkäufern und Berge von Bausätzen empfingen unsere eh schon gequälten Geldbörsen. Nach kurzer Kontrolle des Blutdruckes begaben wir uns in die Einkaufsschlacht. Bei Rabatten bis zu 50% und Bausätzen, die ich noch nie gesehen hatte, wurde schnell klar, dass ein zweites Paket Richtung Heimat abgeschickt werden musste. Wie praktisch, dass direkt gegenüber der Messehallen eine große Poststation auf uns wartete.

                                                                  Welch großes Interesse an Modellbaukästen !?

 

 

                                                                          Pulsschlag kurz unter Hundert!

 

 

                                                                          Alles, was das Herz begehrt!

 

 

Nachdem diese Schlacht geschlagen war, begaben wir uns in die nächsten zwei Hallen. Eine Halle war für die Hersteller und in der anderen Halle präsentierten hunderte von Ausstellern ihre Modelle. Schnell wurde uns klar, dass wir mit einem geplanten Besuchstag nicht auskamen und so wurden daraus zwei Tage, damit wir zumindest alles zu sehen bekamen.

Jetzt nahmen wir uns erstmal die Halle mit den Herstellern zur Brust. Neben den uns bekannten Firmen zeigten auch viele andere Hersteller im Bereich Roboter, Handfeuerwaffen, sowie Eisenbahnen und RC Fahrzeuge ihre Produkte.

Wir haben gestaunt, wie verrückt die Japaner nach Modellen von Handfeuerwaffen sind, die erschreckend naturgetreu nachgebildet sind.

Ein großes Thema sind auch Manga Figuren in Verbindung mit zivilen und militärischen Modellen. Überall wurden entsprechende Modelle angeboten.

Hervorragend waren die Präsentationen an den einzelnen Ständen der Firmen und Händler. Tamiya hatte mit einer riesigen Ausstellungsfläche den Vogel abgeschossen. Zu jedem Themenbereich gab es auf der Gesamtfläche einen eigenen kleinen Stand, an dem die Neuheiten bis ins kleinste Detail den Besuchern dargeboten wurden. Zudem standen mehrere Mitarbeiter pro Stand zur Verfügung, die wirklich jede Frage der Besucher beantworteten. Diesen Service sollten sich mal die europäischen Hersteller anschauen. Wenn ich da so an einen Revell Stand denke?!  Auch bei Doyusha wurden alle Neuheiten entsprechend präsentiert. Alle Modelle standen offen auf den Theken und so konnte man sich jedes Modell genau anschauen und tolle Fotos machen. Trotzdem ist Niemand auf die Idee gekommen auch nur ein Modell anzufassen.

Zwischenzeitlich war die Halle brechendvoll mit Besuchern und wir kämpften uns von Stand zu Stand, damit wir auch alles zu sehen bekamen. Bei Hasegawa standen neben den Bausätzen Kistenweise einzelne Spritzlinge von allen möglichen Modellen zum Verkauf. Es entfachte dort eine regelrechte „Schlacht am kalten „Buffet“.

Bei Doyusha hatte man mehrere Metallregale aufgebaut, in denen Bausätze aus dem laufenden Programm und viele Neuheiten zu guten Preisen verkauft wurden.  In den Gängen gab es eine ständige Schieberei zwischen dem Personal, das versuchte, den Nachschub in die Regale zu räumen und den Besuchern, die direkt wieder alles mitnahmen. Ich habe mir das Schauspiel eine Zeit lang angeschaut, weil ich so etwas auf Messen in Deutschland noch nie gesehen hatte. Aber wie in Japan so üblich, gab es auch hier nie ein böses Wort, sondern alle Leute waren immer freundlich und zuvorkommend.  Und so konnten auch wir wieder zuschlagen und das eine oder andere Teil der Begierde einkaufen.

Nette Mädels hier!

 

 

Die Stunden flossen nur so dahin und langsam merkten wir, wie unsere Akkus leerer wurden. Am späten Nachmittag machten wir uns noch einen „kleinen“ Überblick von der  Ausstellerhalle, bevor wir ausgelaugt, glücklich und zufrieden ins Hotel zurück schwebten.

Die spinnen, die Japaner.

 

 

Am Abend duften die Speicherkarten unserer Kameras erstmal abkühlen. Unsere Kehlen kühlten wir mit leckerem Bier und nahmen ein leckeres japanisches Essen zu uns, damit wir für den nächsten Tag gestärkt waren.

Denn es stand außer der Messe noch ein Highlight an.

Aber davon mehr im zweiten Messebericht.